Mercuri International Blog – Künstliche vs. Emotionale Intelligenz

Verfügen Ihre Mitarbeiter über alle Fähigkeiten, die in Zukunft benötigt werden?

Geschäftsprozesse werden immer schneller digitalisiert, künstliche Intelligenz, Big Data und maschinelles Lernen werden in der Zukunft immer stärker den Arbeitsalltag bestimmen. Da bereits jetzt bei 60% der Tätigkeiten etwa ein Drittel der Aufgaben automatisiert werden, ist es nur natürlich, dass wir uns kritisch fragen: „Welche Fähigkeiten habe ich, die eine Maschine nicht hat?“ – oder, „Welche Fähigkeiten brauche ich persönlich, um trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben?“.

Was können Maschinen gut?

Seien wir ehrlich – es gibt bereits heute bestimmte Aufgaben, insbesondere der Umgang mit großen Datenmengen und sich wiederholenden Prozessen, die Maschinen besser beherrschen als Menschen. Von der Fertigung bis zur Datenverarbeitung tragen Computer und Roboter wesentlich zur Effizienzsteigerung eines Unternehmens bei. Die Anzahl der Arbeitsstunden, die wir mit körperlichen, manuellen Arbeiten verbringen, wird bis 2030 voraussichtlich um 14% sinken. Darüber hinaus werden die Zeiten, die „grundlegende kognitive Arbeitstechniken“ erfordern (d.h. solche, für die keine spezielle Schulung nötig ist) im gleichen Zeitraum um 15% zurück gehen. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden drastisch sein – diejenigen, die nur Fähigkeiten haben, die auch maschinell übernommen werden können, werden überflüssig sein – im wahrsten Sinne des Wortes.

Was können Maschinen nur schlecht?

Die gute Nachricht heißt „emotionale Intelligenz“. Während Menschen nicht sehr gut darin sind, Tausende von Datenzeilen zu behalten oder 1.000 Autos pro Stunde zusammenzubauen, haben sie gegenüber Maschinen einen entscheidenden Vorteil – sie sind „menschlich“. McKinsey prognostiziert, dass zwar 6 % der Unternehmen in den USA und der EU einen Stellenabbau durch die Automatisierung erwarten, dass aber gleichzeitig 17 % ein Wachstum bei der Anzahl der Arbeitsplätze erwarten. Woher kommen diese neuen Arbeitsplätze? Arbeitsplätze im Verkauf gehören auf jeden Fall dazu – vorausgesetzt, man ist gut vorbereitet. Dabei ist es wichtig, zu verstehen, dass die Fähigkeiten, die heute den Verkaufserfolg bestimmen, nicht unbedingt die sind, die morgen relevant sein werden. Wir müssen also genau analysieren worauf es morgen im Verkauf ankommt, welche Fähigkeiten wichtig sein werden.

Soft Skills

Es gibt zwei Wachstumsbereiche, die sich in „technisch“ oder „sozial“ einteilen lassen. Erster erfordert spezifische Fähigkeiten, mit denen entweder neuen Technologien, wie Datenanalyse, Softwareentwicklung, E-Commerce und Social Media, entwickelt oder genutzt werden. Letztere – die „sozialen“ Bereiche – nutzen unsere grundlegende menschliche Fähigkeit, mit anderen Menschen zusammenarbeiten zu können. Zu den Aufgaben, für die ein deutliches Wachstum prognostiziert wird, gehören deshalb Kundenservice, anspruchsvolle Verkaufsaufgaben, Marketing, Training und Entwicklung.

Kreativität trifft auf Technologie

Interessant ist, dass sich diese sozialen Aufgaben nicht trotz der technologischer Disruptoren, sondern vielmehr wegen ihnen entwickeln werden. Dadurch, dass wir bei sich wiederholenden, alltäglichen Aufgaben Maschinen nutzen, werden wir viel Zeit für die Nutzung unserer sozialen Fähigkeiten gewinnen. Wenn wir über KI sprechen, ist es wichtig, ihre Grenzen zu definieren – KI kann lernen, kann sich auf der Grundlage vorgegebener Bedingungen entwickeln, aber KI basiert immer noch grundsätzlich auf einem logischen Algorithmus. Menschen sind aber alles andere als logisch: Fragen Sie jeden, der jemals einen Impulskauf getätigt hat – wir treffen Entscheidungen mindestens genauso oft emotional wie rational und Menschen können unlogische, emotionale Entscheidungen weitaus besser verstehen als Maschinen.

Ausbilden, Weiterbilden, Umdenken…

Also, ist die Zukunft vielversprechend? Nun, ja, aber mit einem deutlichen Vorbehalt. Die angesprochenen Bereiche des Stellenwachstums – ob technisch oder sozial – basieren auf einer wesentlichen Annahme. Training. Ohne eine intelligente, adaptive Ausbildung und Weiterbildung in einem breiten und sich ständig verändernden Spektrum von Anforderungen, wird der Mensch nicht in der Lage sein, die Vorteile dieser technologischen Evolution zu nutzen. Es macht keinen Sinn, einer Vertriebsmannschaft eine modernen CRM-Lösung zur Verfügung zu stellen, wenn sie nicht über das entsprechende Fachwissen und Know How verfügt, um sie auch effizient zu nutzen.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen technologische Disruptionen als Chancen und nicht als Hindernisse verstehen – aber dafür werden Trainings benötigt, die flexibel, modular und vor allem anpassungsfähig sind. Damit wird es gelingen, der Zeit voraus und immer einen Schritt weiter als der Wettbewerb zu sein.