Cross-Selling und Up-Selling: Verkauf an Bestandskunden anwenden und trainieren

“Nur 30% der Kunden beziehen Leistungen aus mehr als einer Produktkategorie, obwohl 60 – 90% der Kunden bereit wären, weitere Produkte des Lieferanten zu kaufen.“

Quelle: Studie sales profi

Der Begriff Cross-Selling bedeutet, dass ein Kunde, der sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung interessiert oder beides bereits bezieht, vom Kauf weiterer Produkte und Dienstleistungen überzeugt wird.

Warum alle Abteilungen, die in die Marktbearbeitung involviert sind, mehr verkaufen können, lesen Sie hier:
Mercuri Artikel - Effektive Vertriebssteuerung - Den Markt verzahnt bearbeiten

Beim Up-Selling geht es darum, die Kunden davon zu überzeugen, eine höherwertigere, anstatt der einfacheren Lösung zu kaufen. Je nach Produkt ist damit die Verhandlung im Cross- und Up-Selling noch einmal anspruchsvoller, als der direkte Verkauf des günstigsten Produkts. Mit dem richtigen Cross-Selling-Training sind Erfolge aber leicht erzielt.

In den meisten Fällen spricht man von den beiden Verkaufsansätze im Zusammenhang mit Bestandskunden. Mit Cross- und Up-Selling Umsatz zu generieren, ist eine sehr dankbare Art und Weise, Umsätze zu gewinnen und den Customer Lifetime Value (CLV) zu erhöhen:

“It‘s five times cheaper to serve an old client than to go out and get a new client.“

Quelle: Alte Marketing Weisheit

Der Vorteil von Cross- oder Up-Selling liegt darin, dass bereits ein Basis-Vertrauen zum Lieferanten vorhanden ist, d.h. man kennt sich und ist auch bereits in Gesprächen, was es wiederum einfacher macht, Value-Based-Selling Methoden anzuwenden, denn man hat ja bereits eine gewisse Kundenbindung und der Kunde kennt den USP.
Was unter Value Selling verstanden wird, lesen Sie hier:
Value Selling was ist das eigentlich

Andererseits wollen Kunden sich nicht zu stark in die Abhängigkeit eines Lieferanten begeben (Cross-Selling), oder sind eben vom Mehrwert der höherwertigen und damit zunächst vermeintlich teuren Variante nicht überzeugt (Up-Selling). Gerade im Einkauf trifft der Verkäufer beim Up-Selling auf erhebliche Widerstände, da der einfacheren Variante eine ausreichende Qualität zu einem niedrigeren Preis unterstellt wird.

Wie ticken Einkäufer und was man daraus ableiten kann, erklärt diese Mercuri-Studie:
einkaufer-studie

Deshalb sollte der Vertriebsmitarbeiter sehr stark im Bereich Value-Based-Selling sein und sich mit den entsprechenden Szenarien in Sales-Trainings vertraut gemacht haben. Gerade Vertriebsmitarbeiter sind nur bedingt vom Cross-Selling überzeugt, weil bei ihren Kunden, die sie oftmals seit vielen Jahren kennen, Umsätze vermutet werden, die ihnen nicht aufgefallen sind. Hier sind Weiterbildungen der Mitarbeiter auch ein wichtiges Element, um die eigene Einstellung zum Cross-Selling zu reflektieren.

Cross- und Up-Selling – Wie organisiere ich den Sales-Prozess für Bestandskunden?

1. Customer-Relationship-Management: Abgestimmte, realistische Ziele setzen

Das Management sollte zunächst eine Up- und Cross- Selling Strategie im Sinne des Customer-Relationship-Managements definieren. Der Vertriebsmitarbeiter sollte dann von der Chance, die in beiden Ansätze liegt, überzeugt werden, da Wachstum – im Vergleich zur Neukundengewinnung – relativ kurzfristig generiert werden kann. Zugleich ist es wichtig, die Vertriebsmitarbeiter emotional mitzunehmen. Gemeinsam mit ihnen sollten Zielkunden definiert werden, wo entsprechendes Potential vermutet werden kann.

2. Kommunikationspakete, Kunden-Ansprache und Sales-Botschaften entwickeln

Der Vertrieb kennt seine Kunden mit den jeweiligen Anforderungen, Bedürfnissen und potentiellen Einwänden am besten. Anwendungsfälle bzw. User Cases, Argumente und Einwände sollten deshalb gemeinsam mit den Vertriebsführungskräften entwickelt werden. Entsprechendes Training erhöht die Akzeptanz und Erfolgswahrscheinlichkeit.

3. Cross-Selling und Up-Selling-Strategie in die Welt des Vertriebs übersetzen

Jeder Vertriebsmitarbeiter sollte verstehen, wo etwa die Mehrwerte des Up-Selling Ansatzes liegen und wie diese beim Kunden „vorgerechnet“ werden können. Das schafft auch das notwendige Vertrauen und Fähigkeiten, höhere Preise zu fordern und Value-Based zu verkaufen.

Grafik: Die Rolle der Führungskräfte bei der Umsetzung

4. Managen und führen Sie den Up-Selling und Cross-Selling Prozess

Die regionalen Vertriebs-Führungskräfte besitzen die wichtige Transmitterrolle. Sie helfen, die Vorgaben und erarbeiteten Konzepte der Up-Selling/Cross-Selling Strategie dem Vertrieb zu vermitteln, zu motivieren und zu coachen. Sie geben Feedback zu Erfolgen und Misserfolgen, reporten zurück an das Produktmanagement und steuern damit den gesamten Verkaufsprozess. Deshalb binden Cross-Selling-Trainings von Mercuri ganz bewusst das Management mit ein.
Lesen Sie hier warum den sog. Frontline Managern eine Schlüsselrolle zukommt:
first-line-manager-white-paper-zur-studie-2016

5. Trainieren Sie Ihren Vertrieb im Up-Selling- und Cross-Selling-Prozess

Der Vertrieb muss den (potentiellen) Kunden die Vorzüge des höherwertigen Produkts, bzw. die Vorteile weiterer Produkte schmackhaft machen können. Die Vertriebs-Mitarbeiter müssen eine Story erzählen und dadurch Value-Based verkaufen können sowie möglichen Einwänden begegnen können. Der Verkäufer sollte Up-Selling und Cross-Selling in unterschiedlichen Anwendungsfällen trainieren. Darauf sollte das Vertriebs-Team durch Vertriebstrainings vorbereitetet und durch Coaching unterstützt werden.

6. Erfolgsmessung für den Up-Selling- und Cross-Selling-Prozess

Der Erfolg dieser Ansätze sollte in kurzen Sequenzen mit den relevanten KPIs (z.B. Anzahl vereinbarter Testläufe) überprüft werden. Passen Sie Ihre Up-Selling- und Cross-Selling-Konzepte und das Vorgehen Ihres Vertriebs kontinuierlich an die Erfordernisse des Marktes an.

Mercuri ist Ihr Partner für professionelles Up- und Cross-Selling-Training

Wir helfen Ihnen, die Potentiale Ihres Vertriebs durch individuelle, auf die Ansprüche Ihres Unternehmens ausgerichtetes Verkaufstraining zu heben. Wir setzen auf umfassende Ansätze, die über klassische Seminare hinausgehen und bringen unsere Expertise auch gerne als Berater rund um Cross- und Up-Selling ein.

FAQ´s

Welche Formen der vertrieblichen Weiterbildung gibt es/bietet Mercuri International an?

Virtuelle, digitale und Präsenzformate. Coaching ist ein wirkungsvolles Instrument, um Mitarbeiter individuell weiterzuentwickeln.

Wie lassen sich Vertriebstrainings nachhaltig gestalten?

Die Schlüsselrolle spielen bei der Nachhaltigkeit die Führungskräfte, weshalb sie auch immer in Trainings aktiv eingebunden werden sollten. Sie stellen nach den Veranstaltungen sicher, dass ihre Mitarbeiter das Erlernte konkret in der Praxis anwenden, etwa durch Coaching. Der regelmäßige (virtuelle) Erfahrungsaustausch ist ein weiterer wichtiger Baustein. Lerntests sind ein weiteres wichtiges Element.

Wo ist der Unterschied zwischen Cross Selling und Up Selling?

Beim Cross Selling wird ein ganz anderes Produkt vom gleichen Unternehmen dem Bestandskunden angeboten, beim Up Selling wird ein höherwertiges Produkt aus der gleichen Kategorie dem Kunden angeboten.

Was ist Cross Selling?

Beim Cross-Selling wird ein Bestandskunde von einem anderen Produkt oder Dienstleistung des gleichen Lieferanten überzeugt.

Was ist Up Selling?

Wenn ein Kunde von einem höherwertigen Produkt oder einer Lösung als der bisherigen überzeugt wird, findet ein Up Selling statt.